Marcel Breuer

Ungarn 1902-1981

Marcel Breuer, ein Verfechter der modernen Bewegung und Protegé des Bauhaus-Gründers Walter Gropius, ist für seine Leistungen in den Bereichen Architektur und Möbel gleichermaßen bekannt. Breuer war in den frühen 1920er Jahren zunächst Student und später Tischlermeister am Bauhaus. Sein gesamtes Werk, sowohl die Architektur als auch die Möbel, verkörpert das treibende Ziel des Bauhauses, Kunst und Industrie miteinander zu versöhnen. Während seiner Zeit am Bauhaus revolutionierte Breuer das moderne Interieur mit seiner Kollektion von Stahlrohrmöbeln, die von der Fahrradkonstruktion inspiriert waren und mit den Techniken der örtlichen Klempner hergestellt wurden. Seine ersten Entwürfe, darunter der Wassily, gehören bis heute zu den unverwechselbaren Ikonen der modernen Möbelbewegung.

Schließlich wandte sich Breuer der Architektur zu. Nach seiner privaten Tätigkeit arbeitete er als Professor an der School of Design in Harvard unter Walter Gropius. Breuer wurde als erster Architekt mit einer Einzelausstellung im The Metropolitan Museum of Art geehrt. 1963 begann Breuer mit der Arbeit an seinem vielleicht bekanntesten Architekturprojekt – dem Whitney Museum of American Art in New York City.

Obwohl Breuer nie direkt für Knoll arbeitete, ist er dennoch eine einflussreiche Figur in der Geschichte des Unternehmens. Er war ein früher Mentor von Florence Knoll während ihrer Zeit im Büro von Walter Gropius in den 1930er Jahren. Breuer war es auch, der Hans Knoll vorschlug, Eszter Haraszty einzustellen, die für viele der denkwürdigsten Farbkombinationen der Knoll Planning Unit verantwortlich war.

Breuer verkaufte seine Möbelkollektion schließlich an die italienische Designfirma Gavina SpA. Es war vor allem die Breuer-Kollektion, die Knoll dazu veranlasste, Gavina 1968 zu erwerben. Neben dem Wassily-Stuhl umfasste die Kollektion den Beistellstuhl Cesca und die Tischkollektion Laccio – beides für sich genommen moderne Klassiker.